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Eine Frage der BVB-Frequenz: Heilung oder Heuchelei?
| Bi Gi <chammeeta@gmail.com> | 08:36 (vor 0 Minuten) | ||
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Sehr geehrte Damen und Herren von Ärzte gegen Tierversuche,
Ihre Website erklärt, dass Sie „etwas bewegen“ und „für eine bessere Medizin“ kämpfen. Sie schreiben, dass Tierversuche „nicht nur unethisch, sondern zudem überaus ineffektiv“ sind.
Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass Sie sich darauf konzentrieren, die EU-Tierversuchsrichtlinie zu überarbeiten und zu „verbessern“, anstatt sie als Ganzes abzulehnen. Sie konzentrieren sich darauf, Juristische Arbeit zu leisten und Strafanzeigen zu stellen, um Verstöße gegen die Richtlinien aufzudecken, aber Sie gehen nicht direkt gegen das System vor, das diese Tierversuche überhaupt ermöglicht.
Ihre Strategie scheint darauf abzuzielen, das System zu reformieren, anstatt es zu stürzen. Wie können Sie für eine „bessere Medizin“ kämpfen, wenn Sie das System, das Tierversuche betreibt, weiterhin unterstützen?
Die BvB-Frequenz fordert Klarheit. Wir werden auf eine Antwort warten.
Mit freundlichen Grüßen,
Brigitta Gindhart
| Von: | Bi Gi <chammeeta@gmail.com> | ||
| An: | info@aerzte-gegen-tierversuche.de | ||
| Datum: | 12.09.2025, 08:36 | ||
| Betreff: | Eine Frage der BVB-Frequenz: Heilung oder Heuchelei? | ||
| Gesendet von: | gmail.com |
| Dr. Corina Gericke <gericke@aerzte-gegen-tierversuche.de> | 16:14 (vor 2 Stunden) | ||
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Guten Tag Frau Gindhart,
uns zu unterstellen, wir würden Tierversuche unterstützen, ist absurd. Das Ziel unseres Vereins ist die Abschaffung aller Tierversuche. Dieses unmissverständliche Ziel finden Sie sowohl in unserer Satzung als auch in unserem Vereins-Portrait. Wie dieses Ziel zu erreichen ist, dazu gibt es sicherlich unterschiedliche Strategien.
Unsren Verein gibt es seit 1979, ich selbst bin seit etwa 40 Jahren dabei. In dieser Zeit haben wir viele Höhen, viele Tiefen und auch viele Rückschläge erlebt. Vor allem haben wir erlebt, wie unglaublich mühsam der Kampf für jeden noch so winzigen Schritt ist. Doch ein winziger Schritt ist besser als keiner.
Die EU-Tierversuchsrichtlinie, die Sie nennen, ist ein gutes Beispiel dafür. Als die EU-Kommission im Jahr 2004 anfing, die total veraltete Richtlinie 86/609 neu zu gestalten, haben wir zusammen mit unseren europäischen Partnern alles darangesetzt, das bestmögliche für die Tiere herauszuholen. Über sechs Jahre haben wir durch großangelegte Öffentlichkeitsarbeit mit Petitionen und Postkartenaktionen sowie politischer Lobbyarbeit massiv auf hochgesteckte Forderungen gedrängt, denn es war klar, dass diese Richtlinie für die nächsten Jahrzehnte das Leben, Leiden und Sterben von Abermillionen von Tieren im Labor bestimmen würde. Natürlich hätten wir gewollt, dass es in der Richtlinie nur einen Satz gäbe: „Tierversuche sind verboten“. Doch in einer Demokratie werden Kompromisse ausgehandelt. Das Ergebnis der Richtlinie haben wir stark kritisiert, da viele unserer Forderungen nicht berücksichtigt worden sind und die Richtlinie hauptsächlich Tierversuche verwaltet. Dennoch sind einige durchaus gute und fortschrittliche Ansätze in der Richtlinie festgeschrieben worden. So ist das letztendliche Ziel der Richtlinie der „vollständige Ersatz von Tierversuchen“. Eins ist sicher, wenn wir die Richtlinie abgelehnt und bekämpft hätten, wären nicht einmal diese wegweisenden Passagen aufgenommen worden.
2012 musste die Richtlinie in nationale Gesetze überführt werden. Doch die damalige Bundesregierung machte dies schlecht oder falsch und unterließ es, die wenigen guten Ansätze korrekt im Sinne der Tiere umzusetzen. So mussten wir darauf drängen, wenigstens diese Änderungen vorzunehmen. Dieses Beispiel soll zeigen, wie unglaublich zäh und nur durch jahrelanges mühsames Ringen, zumindest kleine Schritte erreicht werden können.
Es würde keinem einzigen Tier nützen, wenn wir die Tierversuchsrichtlinie als Ganzes ablehnen würden. Wir tun unser Möglichstes, um Gesetze zu ändern, gleichzeitig nutzen wir aber die politischen und juristischen Instrumente, die uns zur Verfügung stehen, um das Thema auf die Agenda in Politik und Rechtsprechung zu heben. Diese Strategie zur Erreichung unseres Ziels halten wir für die sinnvollste.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Corina Gericke
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Dr. med. vet. Corina Gericke
Stellvertretende Vorsitzende
Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Lustheide 85
51427 Bergisch Gladbach
gericke@aerzte-gegen-tierversuche.de
www.aerzte-gegen-tierversuche.de
Vereinsregister: Amtsgericht Köln VR 18796
Lobbyregister Bund: R001251, Visitenkarte
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